Sprachlosigkeit & Störungen

Beispiele für häufige Störungen bei Jugendlichen und Erwachsenen und wie wir sie behandeln:

Stottern

Manchmal gerät die ganze Familie unter Druck, wenn ein Kind oder Jugendlicher stottert. Die Eltern sind ratlos und machen sich viele Sorgen. In der Behandlung versuchen wir zunächst, die Situation für alle Beteiligten zu beruhigen und entspannen. 

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Der Patient lernt, dem Stottern gegenüber unempfindlicher zu werden. Mithilfe gezielter Strategien kann Stottern in der Therapie aufgelöst werden. Stotternde Kinder und Jugendliche verlieren für Momente die Kontrolle über ihr Sprechen, typisch sind „Unflüssigkeiten“. Manche belastet ihr Stottern stark. Sie reagieren sehr emotional, ärgern oder schämen sich. Andere hingegen sind davon kaum berührt. Manchmal tritt die Störungen nur gelegentlich, in bestimmten Situationen auf, ohne die Lebensqualität zu beeinträchtigen.

Poltern

Bei sehr schnellem oder stark schwankendem Sprechtempo, mit Auslassungen, Verschmelzungen und Veränderungen von Lauten, Silben, Wörtern und ganzen Sätzen sprechen wir von ‚Poltern‘. Die Sprechenden sind nur schwer, manchmal gar nicht zu verstehen. 

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Die meisten polternden Menschen wissen zwar, dass sie schnell und undeutlich sprechen, können dies aber nicht kontrollieren oder selbstständig verändern. Wir üben mit den Patienten, wie sie ihr Sprechen deutlicher wahrnehmen können. In alltagsnahen Atem- und Sprechübungen lernen sie dann allmählich, den Redefluss zu kontrollieren, um schließlich verständlich und ausdrucksvoll zu kommunizieren.

Myofunktionelle Störung

Bei der Therapie einer Störung der Muskulatur im Mund-Gesichtsbereich arbeiten wir sehr eng mit dem behandelnden Kinder-/HNO-Arzt, Phoniater oder Kieferorthopäden zusammen. 

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Durch ein spezielles, altersgemäßes Mundmotorikprogramm unterstützen wir den Patienten dabei, das muskuläre Gleichgewicht im Gesicht wieder herzustellen. Ziel ist ein kompletter Mundschluss, Voraussetzung für eine gesunde Nasenatmung und eine, eventuell notwendige, erfolgreiche Korrektur der Zahnstellung.

Wenn Gesichts- und Mundmuskulatur nicht harmonieren. Myofunktionelle Therapie

Funktionelle (und organische) Stimmstörungen

Heiserkeit, Trockenheitsgefühl, Räusperzwang und ein brennender Hals sind typische Empfindungen und Symptome bei einer Stimmstörung. 

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Im Zentrum der Therapie stehen Übungen, um die Körperwahrnehmung sowie Atmung, Stimme und Aussprache zu schulen und zu verbessern. Gemeinsam mit den Patienten versuchen wir herauszufinden, welche Situationen ihre Stimme belasten, und entwickeln Strategien, wie sie diesen Situationen besser begegnen können. Am Ende des Weges steht eine klangvolle, verspannungsfreie und leistungsfähige Stimme.

Beispiele für häufige, neurologisch bedingte Störungen und wie wir sie behandeln:

Aphasie (Sprachstörung)

Eine Aphasie entsteht durch eine Schädigung des Gehirns und kann alle Bereiche und Ausdrucksformen der Sprache in unterschiedlichem Ausmaß betreffen. Die Störung hat meist weitreichende, manchmal auch anhaltende Folgen für das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen. 

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Entsprechend der Tragweite der Störung legen wir individuell abgestimmte Therapieschritte und -ziele mit dem Patienten und den Angehörigen fest. Schritt für Schritt leiten wir die Verbesserung seiner sprachlich-kommunikativen Fähigkeiten an, damit der Patient sein soziales Leben wieder umfassend selbst gestalten kann. Je nach Symptomatik können dabei auch alternative, mediengestützte Kommunikationsmittel beteiligt werden.

Dysarthrie (Sprechstörung)

Die Sprechstörung wird durch eine Schädigung des zentralen oder des peripheren Nervensystems verursacht. Betroffen sind die Steuerung und die Ausführung von Sprechbewegungen. 

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Eine Dysarthrie kann beispielweise bei Parkinsonkrankheit oder spastischen Lähmungen oder bei einem Schädelhirntrauma, etwa nach einem Unfall, auftreten.

Wir arbeiten mit dem Patienten daran, alle am Sprechen beteiligten Funktionen zu erhalten oder zu verbessern. Durch besondere Trainingsmethoden können beispielsweise Sprechlautstärke und Verständlichkeit verbessert werden. Auch alternative, mediengestützte Kommunikationsmittel können eingesetzt werden.

Sprechapraxie (Sprechstörung)

Bei Patienten mit einer Sprechapraxie ist die Planung der Sprechbewegungen gestört. Beeinträchtigt sind Artikulation, Sprechmelodie und -rhythmus sowie Sprechverhalten. 

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Für die Betroffenen ist das Sprechen extrem anstrengend und geht meist mit starken Gesichtsbewegungen, gepresster Stimme oder angespannter Hals- und Gesichtsmuskulatur einher. Durch unterschiedliche, sehr differenzierte Therapieverfahren können wir sukzessiv Aussprache, Redefluss, Betonung und Sprechgeschwindigkeit verbessern helfen.

Dysphagie (Schluckstörung)

Sehr unterschiedliche Symptome oder Beeinträchtigungen können auf eine Schluckstörung hinweisen. Da dies beispielsweise auch Brustschmerzen oder eine Lungenentzündung sein können, wird eine Schluckstörung nicht immer sofort erkannt. Ärztlicher Rat ist hier unerlässlich. Ursachen können neben neurologischen Erkrankungen auch Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen oder Demenzen sein. 

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Wir arbeiten bei der Behandlung von Schluckstörungen eng mit dem behandelnden Arzt, den Angehörigen und/oder dem Pflegepersonal zusammen, um die Schluckfähigkeit des Patienten wiederherzustellen, zu verbessern oder zu erhalten. Die Therapie umfasst beispielsweise Übungen für die Muskulatur, Haltungsänderungen, spezielle Lagerungen und Kostanpassungen sowie Beratung zu Hilfsmitteln.

Wenn Schlucken Probleme bereitet. Diagnose, Therapie und Beratung bei Dysphagie